Es drohte der Lizenzverlust:
- Weil ich Pending geschrieben wurde.
- Weil ich eine traurige email bekam.
- Weil ich in 18 Jahren Lufthansa viel Unangenehmes an die Oberfläche brachte. Heute heißt das "Whistleblower".
- Weil meine Chefs mich Querulant nannten und viele meiner Kollegen Querdenker, aber so mancher nannte mich Nestbeschmutzer!
Könnte es also sein, dass auch bei den Flugmedizinern mal ein Whistleblower auftauchen sollte? Da ich mir keine Sorgen mehr um meine Lizenz und meine daran hängende Existenz machen muss, übernehme ich gerne die mir bekannte Rolle und hoffe mit meinen Erfahrungen vielen Kollegen in Zukunft helfen zu können, die Lizenz ohne Skalpell zu behalten.
Meldung vom 07.04.2011:
"Pilot und Co-Pilot schlafen ein. In britischen Cockpits fliegt die Müdigkeit mit: 10.000 Meter Flughöhe, 200 Passagiere, 2 schlafende Piloten. 45 Prozent der Piloten sind deutlich übermüdet."
Immer wieder kommt es aufgrund von Übermüdung der Piloten zu Unfällen und Vorfällen. Die Vereinigung Cockpit fordert deshalb, wissenschaftliche Untersuchungen zur Grundlage der Neuregelung der Flugdienstzeiten in Europa zu machen. Der zirkadiane Schlaf-Wachrhythmus eines Körpers lässt sich nicht durch EASA Regeln beeinflussen. Im ermüdeten Zustand führt die Monotonie computerisierter Cockpits nach mehr als 8 Stunden Wach-/Dienstzeit zum Sekundenschlaf. Die schreckhaften Momente beim "Erwachen" führen zu recht massiven Hormonauschüttungen, auf die wiederum mein Herzschlag reagiert. Und zwar auf Dauer.....
Natürlich reagieren Piloten der Sorte Tom Cruise und James Bond NICHT auf solche Schreckmomente, ich schon......
Lohnt es sich hier mal genauer hinzusehen, was Flugtauglichkeit dann bedeutet angesichts dieser Flugdienst- und Ruhezeiten? Und wie lange das gut geht, bis es doch einige Kollegen erwischt? Aus welchen psychischen Gründen auch immer....
Piloten dachten, sie brauchen nur gut zu fliegen, und heute?
Aus einer Studie der Deutschen Lufthansa und der Vereinigung Cockpit e.V. ergibt sich, dass 51,5 Prozent aller flugbetrieblichen Vorkommnisse (Events) menschliche und soziale Ursachen haben. Piloten müssen also zusätzlich lernen, wie man mit Menschen umgeht.
CRM = Crew Resource Management
- Human error and reliability, error chain, error prevention and detection
- Company safety culture, SOPs, organisational factors
- Stress, stress management, fatigue and vigilance
- Information acquisition and processing, situational awareness, workload management
- Decision making
- Communication and coordination inside and outside the cockpit
- Leadership and team behaviour synergy
- Automation, philosophy of the use of automation
Und Ärzte mit Patienten...?
Sollte sich die Mehrheit der Flugmediziner vielleicht auch mal mit psychischen und NICHT organisch bedingten Ursachen auseinandersetzen, bevor sie Luftfahrtpersonal als pending oder fluguntauglich "deklarieren"? Dazu bedarf es, wie bei den Piloten, einer gewissen Offenheit dem Neuen gegenüber. Es bedarf der Auseinandersetzung mit etwas, was der Mediziner nicht gelernt hat und vielleicht genauso wenig lernen wollte, wie die Piloten zu Beginn der Karriere!
"Die Todesnachricht über unseren beliebten Fluglehrer XXXX hat uns sehr geschockt. Nach Auskunft XXXX hat er sich am XXX das Leben genommen. Wir fragen uns alle, wie wir ihm hätten helfen können. Auslöser war vermutlich der Verlust der fliegerärztlichen Tauglichkeit kurz zuvor."
Unter der Voraussetzung, diese Vermutung wäre richtig, wir nehmen das einfach mal an, dann ist die Frage: Wie kann es zu so einem Verhalten des Piloten kommen? Was genau hat der Flugmediziner gesagt und getan? Was hat der Fluglehrer davon verstanden? Und auf welchen Teil der Botschaft hat er wohl reagiert? Hatte er noch Hoffnung? Welche Alternativen, falls es überhaupt welche gab, wurden ihm offeriert?
Mir persönlich seitens des Flugkardiologen keine...! Außer INVASIVE (Skalpell).., also KÖRPERVERLETZUNG!! Daher kann ich mich sehr wohl in die Lage von so manchem Kollegen versetzen, dessen Herz an der Fliegerei hängt.
Pending wegen Extrasystolen - Ursache?
Aufstellung meines Selbstversuches zur Erkundung der Ursache meiner Extrasystolen (zusätzliche Herzschlag Impulse, die den Hauptherzschlag stören und schwächen können):
- September 2010 zeigte des 24h EKG - ca. 10.000 Extrasystolen
- Februar 2011 zeigte das 24h EKG - ca. 22.000 Extrasystolen
Auf meinen Hausarzt hörend, machte ich nun etwas Gymnastik, reduzierte mein Gewicht um ca. 10kg und plante weniger Termine ein (so muss du dass dem Arzt erkären, hieß es!!). Dazu, und obwohl ich dies dem Fliegerarzt NICHT sagen darf, sehr viele persönliche psychische "Ereignisse". Wieso darf man dem Fliegerarzt NICHT sagen, dass man psychisch an sich gearbeitet hat?
- Februar 2012 zeigte das 24h EKG - ca. 9.000 Extrasystolen
- Juli 2013 zeigte das 48h EKG - ca. 12.000 Extrasystolen für die ersten 24h und das sofort darauf folgende EKG für die zweiten 24h - ca. 6.700 Extrasystolen.
Was war anders in der 2. Messung, den zweiten 24h (der Chipwechsel fand am Nachmittag statt)?
Ich hatte bei meinem alten Schulkameraden einen sehr feucht-fröhlichen Abrend verbracht. Und interessanterweise scheinen meine Extrasystolen auf Alkohol zu reagieren. Was soll also das Skalpell an dieser Stelle finden? Eine Kontaktstelle, die einen Wackelkontakt hat, je nachdem in welchem psychischen/alkoholinduziertem Zustand ich mich befinde?
Von all den elektromagnetischen Schwingungen um uns herum hat das Licht den kleinsten Bereich. Und was sieht mein Arzt oder Flugmediziner? Nur das, was er mal studiert hat? Ist wirklich nur die sichtbare, anfassbare und messbare Materie ALLES? Kann es ausserhalb meines "Sichtbaren Bereiches" wirklich nichts anderes geben? Ein Blick in das Internet fördert nun Erstaunliches zu Tage:
"Schnittstelle zwischen Psychosomatik und Kardiologie.
Erfahrungen mit Psychosomatischer Energetik.
Die Psychokardiologie gilt aus universitärer Sicht als bisher recht stiefmütterlich behandelter, jedoch viel versprechender medizinischer Zweig. Dass die "Nöte der Seele" das Herz beeinflussen könnten, galt vor zehn Jahren aus konservativer kardiologischer Sicht noch als Hokuspokus. Wenn man bedenkt, dass anamnestisch nur 50% der Patienten mit kardialen Beschwerden Risikofaktoren wie Hypertonie, Diabetes, Übergewicht, Hyperlipidämie, Bewegungsmangel usw. zeigen, liegt es nahe, weitere mögliche Ursachen ins Blickfeld zu rücken." (Aus: Paracelsus, Heft 01/2013).
Und wieso weiß mein Flugmediziner nichts davon und will es erst gar nicht hören?
Alles Gute beim nächsten Medical wünscht Ihnen
Thomas Fakoussa