Psychische Erkrankungen treten in allen Gesellschaftsgruppierungen dieser Erde auf. Die Großfamilie Luftfahrt ist davon nicht ausgeschlossen. Diese Erkrankungen sind für Viele immer noch ein Tabu, werden deshalb oft verschwiegen und es werden gerne Ausweichdiagnosen benutzt. Weltweite Statistiken (United Nations World Health Organisation) belegen, wie verbreitet psychische Erkrankungen sind und welch eine potentielle Gefahr sie darstellen, wenn sie nicht erkannt und behandelt werden. Die Depression, auch als „unsichtbare Krankheit" bezeichnet, nimmt den 2. Platz in der Rangliste psychischer Erkrankungen ein, nur noch von Angstzuständen übertroffen. Im Durchschnitt erkrankt einer von sechs Männern und eine von vier Frauen an einer Depression während ihres Erwachsenenlebens.

Die häufigsten Beschwerden einer Depression sind:
Lustlosigkeit, Freudlosigkeit, Antriebslosigkeit, Schlaflosigkeit, und ein Gefühl, das Leben sei sinnlos geworden (= Suizidalität).
Für die Arbeitssituation kann das bedeuten: fehlender Antrieb, schlechte Arbeitsleistung, geringe Kontaktbereitschaft, mangelndes Selbstbewusstsein. Die Folgen der Sinnlosigkeit des Lebens können auch während der Berufsausübung eintreten.

Speziell bei Männern gibt es eine Verbindung zwischen Herzerkrankungen und Depression.

Depression und Männer

  • Nur einer von 3 Männern, die eine Depression haben, suchen sich Hilfe. Viele Männer denken, dass eine Depression nur Frauen befällt und überhaupt vor allem ein Zeichen der Schwäche darstellt.
  • Männer tendieren dazu, etwaige Symptome durch Alkohol und andere Drogen zu bekämpfen, was aber oft die Symptome noch verstärkt. Da Männer ihre Emotionen selten zeigen (z.B. Weinen, Traurigkeit, Willenlosigkeit ), unterdrücken sie nach außen hin mögliche Anzeichen für eine Depression.
  • Männer, die eine ihnen nahestehende Person verlieren (z.B. Partner, Kind, Elternteil), sind äußerst gefährdet an einer Depression zu erkranken.
  • Die Angst vor Arbeitslosigkeit, vor ernsthaften Erkrankungen und auch eine Schilddrüsenunterfunktion kann die Ursache für eine Depression sein.
  • Suizide bei Männern treten besonders häufig auf in den Altersgruppen 20 bis 30 und 60 bis 70 Jahren.

Leidet ein Pilot an einer Depression und steht auch dazu, dann ist das problematisch hinsichtlich der Berufsausübung und erfordert von der Fluggesellschaft, dem Arbeitgeber, weitreichende, auch juristische, Entscheidungen, die als Konsequenz wiederum eine Verschlechterung der Depression bewirken können.

Manisch-depressive Störungen (bipolar disorder) und flugmedizinische Tauglichkeit

Personen mit manisch-depressiven Störungen neigen dazu, aus der o.g. depressiven Symptomatik in einen manischen Gefühlszustand zu wechseln mit

  • übersteigertem Selbstbewusstsein
  • verringertem Schlafbedürfnis
  • übersteigertem Sprechbedürfnis
  • übersteigerter Ideenproduktion
  • Unkonzentriertheit
  • übersteigerter zielgerichteter Aktivität
  • hoher Risikobereitschaft im Berufs- und Privatleben, auch bei finanziellen Transaktionen

Die Konsequenzen derartiger Störungen bei Flugzeugführern können erheblich sein:

  • Schwierigkeiten bei der Konzentration
  • Rücksichtsloses Verhalten oder unnötige Risikobereitschaft (z.B. Kunstflugmanöver ohne Ausbildung)
  • Selbstüberschätzung, die dazu führt, in schlechtes Wetter einzufliegen, ohne die dafür notwendige Instrumentenflugausbildung, oder das Flugzeug in Flugzustände außerhalb der zulässigen Belastungsgrenzen zu bringen.
  • schlechtes Entscheidungsvermögen in Verbindung mit unkontrollierter Ideenproduktion und Schlafmangel

Aus diesem Grunde ist ein Mensch mit einer manisch-depressiven Störung als Pilot nicht geeignet, auch wenn er medizinisch behandelt wird, weil Rückfälle/Umschwünge jeder Zeit möglich sind.

Fliegen und Anti-Depressiva

Fast alle Luftfahrtbehörden entziehen den Piloten die Flugberechtigung für den Zeitraum, während dessen sie mit Anti-Depressiva behandelt werden.

Allerdings hat eine Untersuchung im Herbst 2007 ergeben, dass die Behandlung mit Anti-Depressiva das Unfallrisiko nicht erhöhte, und der Entzug der Flugberechtigung kontraproduktiv ist, weil Piloten dadurch abgehalten werden, sich zu outen und medizinisch behandeln zu lassen.

Nach David Powell (Occupational and Aviation Medicine Unit, Otago University, New Zealand) bestätigten viele Flugmediziner, dass die Nebenwirkungen von Anti-Depressiva ein deutlich geringeres Risiko für die Flugsicherheit darstellen, als eine unbehandelte oder nicht entdeckte Depression.

Fazit

Die Suizidrate weltweit zeigt große Unterschiede, wobei die Zahl der Suizide von Männern die der von Frauen übersteigt:

Bei Männern liegt die Rate zwischen:
Ägypten 0,1 pro 100.000 Einwohner, Kuwait 2,5; Australien 17,1; USA 17,9; Neuseeland 19,8; Sri Lanka 44,6 und der Russischen Föderation (GUS) bei 61,6 pro 100.000 Einwohner (WHO, 2007).

Daten des amerikanischen NTSB (National Transportation Safety Board) für die Jahre 1993 bis 2007 zeigen, dass dieser Trend auch bei Piloten festzustellen ist. Ein Suizid ist die mögliche Ursache von 2 Flugzugunfällen pro Jahr in den USA.

Es ist anzunehmen, dass der Suizid auch die Ursache war für einige, bisher ungeklärte, Flugzeugunfälle durch Bodenberührung von Piloten mit bekanntem Depressionshintergrund oder früheren Suizidversuchen. In diesen Fällen gab es weder Abschiedsbriefe noch vorherige Äußerungen über einen geplanten Suizid.

Die NTSB Aufstellung beschreibt die relativ seltenen, vorsätzlichen Abstürze verschiedener kleiner Flugzeuge der Allgemeinen Luftfahrt:
Sturzflug auf vereiste Seen, auf Start- und Landebahnen und offene Flächen.

Die Unfälle dieser Flugzeuge, die an sich schon Tragödien sind, verblassen gegen das mögliche Horrorszenario eines „geplanten Absturzes" mit einem Verkehrsflugzeug - („horrifying possibility of a commercial airliner pilot intent on death").

Literatur:

FLIGHT SAFETY AUSTRALIA, Jan-Feb 2008, (Aviation and mental health)
FLIGHT SAFETY AUSTRALIA, Mar-Apr 2015, (Flying beyond the Blue)
Beyondblue (www.beyondblue.org.au)
The Black Dog Institute (www.blackdoginstitute.org.au)
NTSB incident/accident database (www.ntsb.gov/NTSB/Query.asp)
UN World Health Organisation, Information on depression (www.who.int/mental_health/en/) 

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07. Januar 2021

Auf einem Alaska Airlines Flug von Washington, D.C., nach Seattle, sind 14 Passagiere tätlich geworden, haben keine Maske getragen und die Flugbegleiter angegriffen. Allen 14 Personen wurde ein Flugverbot für Alasaka Airlines Flüge erteilt.

04. Januar 2021

Eine American Airlines Boeing B737-800, auf dem Weg von Miami, Florida, nach Puerto Plata, Dominikanische Republik, musste wegen Probleme im Treibstoffsystem nach Miami zurückkehren.

02. Januar 2021

Eine Piper PA-24-250 Comanche, stürzte nahe New Hudson, Michigan, aus unbekannter Ursache ab. Die 3 Personen an Bord wurden tödlich verletzt. Die Maschine war in Canton, Georgia, gestartet. Der Pilot hatte nur eine Sichtflug-Berechtigung, flog aber nach Instrumentenflug-Regeln. Die Sicht am Flugplatz in New Hudson war außerordentlich schlecht.

29. Dezember 2020

Eine UTAir Boeing B737-500, auf dem Weg von Surgut, Russland, nach Krasnodar, Russland, musste nach Tyumen, Russland, ausweichen, da der Höhenmesser und die Geschwindigkeitsanzeige auf der Copiltenseite falsch anzeigten.

28. Dezember 2020

Ein Delta Airlines Airbus A330, auf dem Weg von New York, USA, nach Paris, Frankreich. landete außerplanmäßig in Kaflavik, Island, weil ein Triebwerksproblem aufgetreten war.

26. Dezember 2020

Der Copilot auf einem British Airways Flug von London, England, nach Athen, Griechenland, verlor während des Fluges das Bewusstsein. Die Maschine landete außerplanmäßig in Zürich, Schweiz.

25. Dezember 2020

An Bord eines Air Canada Airbus A320, auf dem Weg von Montreal, Kanada, nach Fort Lauderdale, Florida, geriet das Ladegerät eines Handys in Brand. Die Flugbegleiterin löschte das Feuer.

22. Dezember 2020

Eine Air Canada Boeing B737-800 auf dem Weg von Phoenix, Arizona, nach Montral, Kanada, landete außerplanmäßig in Tucson, Arizona, weil der Hydraulik-Druck am linken Triebwerk abfiel.

21. Dezember 2020

Der Kapitän auf einem Tibet Airlines Flug von Nanjing, China, nach Chengdu, China, wurde bewusstlaos während des Fluges. Der Copilot übernahm die Steuerung und landete sicher in Chengdu. Der Kapitän starb kurz darauf im Krankenhaus.

21. Dezember 2020

Zwei Passagiere auf einem Delta Airlines Flug von New York, LaGuardia, nach Atlanta, Georgia, öffneten während des Rollens die Kabinentür und verließen auf der Notrutsche die Maschine.

18. Dezember 2020

Ein Buddha Air Flug von Kathmandu, Nepal, nach Janakpur, Nepal, landete irrtümlich in Pokhara, Nepal, ca. 250 km entfernt. Während die Piloten dachten, auf dem richtigen Flugplatz gelandet zu sein, bemerkten die Passagiere den Irrtum. Die Passagiere wurden Stunden später direkt nach Janakpir befprdert.

16. Dezember 2020

Ein Alaska Airlines Airbus A320, auf dem Weg von Columbus, Ohio, nach Seattle, Washington, landete außerplanmäßig in Los Angeles, Kalifornien, weil das bordeigene Enteisungs-System und die Cockpit-Anzeigen auf der Co-Piloten Seite ausgefallen waren.

11. Dezember 2020

Ein Mann in Las Vegas sprang über den Flughafenzaun, kletterte auf ein abflugbereites Alaska Airlines Flugzeug und lief auf der Tragfläche umher. Die Polizei nahm den Mann fest. Das Flugzeug wurde auf Schäden untersucht.

09. Dezember 2020

Eine First Air ATR-42 erhielt auf dem Flug nach Pagnirtung, Kanada, Wetterdaten für den Flugplatz Puvirnituq, der deutlich höher liegt. Beim Anflug auf Pagnirtung kam deshalb das Bodenannäherungs-warngerät an. Die Eingabe ist schnell korrigiert worden.

04. Dezember 2020

Eine Japan Airlines Boeing B777, auf dem Weg von Okinawa nach Tokyo, Japan, erlitt während des Steigfluges einen Triebwerksschaden. Die Maschine kehrte nach Okinawa zurück.

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