Die Nacht am 12. Februar 2009 im Raum Buffalo war kalt, Eisregen vermischte sich mit Schnee, doch der Absturz des Colgan Air Fluges (eine Bombardier DHC-8 Q400) war nicht auf das Wetter zurückzuführen, sondern eher auf falsche Steuerbewegungen, ein unzureichendes Trainings-System und ignorierte Betriebsverfahren. Keinen Einfluss auf den Unfall hatten die Flugdienst- und Ruhezeiten-Regelungen der Colgan Air. Fatigue (Erschöpfung) als Faktor ist nicht auszuschließen.

Wegen des Wetters im Nordosten der USA waren bereits zwei Flüge ausgefallen. Die Crew wartete bis 19.20 Uhr, dann sollte Flug 3407 starten. Es dauerte endgültig bis 21.18 Uhr, als die Maschine in Newark abhob mit Ziel Buffalo. Während des Anfluges auf Buffalo bildete sich Eis an der Flügelvorderkante. Beide Piloten bemerkten dies und sprachen darüber. Der Kapitän reduzierte die Triebwerksleistung bis zum Minimum (idle), um die Geschwindigkeit zu verringern. Während die Geschwindigkeit auf 145 Knoten sank, erschien die Meldung „Ice detected" auf dem Triebwerks-Bildschirm. Der Kapitän rief „Flaps 15" (Landeklappen 15 Grad), die Copilotin fuhr die Klappen aber nur auf 10 Grad aus. Die Geschwindigkeit sank nun auf 135 Knoten. Plötzlich wurde der „Stick-shacker" (Warnung vor einem Strömungsabriss) aktiviert und der Autopilot ausgeschaltet. Völlig überrascht versuchte der Kapitän das Steuerhorn festzuhalten, gleichzeitig erhöhte er die Triebwerksleistung auf 70 Prozent. Der Anstellwinkel des Flugzeuges vergrößerte sich und die Maschine rollte mit 45 Grad um die Längsachse, erst nach rechts, dann nach links. Das Steuerhorn wurde nun automatisch nach vorne gedrückt (Stick-pusher), um den Anstellwinkel zu verringern. Doch der Kapitän zog kräftig am Steuerhorn. Die Copilotin fuhr gleichzeitig, unaufgefordert, die Landeklappen ein (auf 0 Grad) und die Geschwindigkeit sank auf 100 Knoten. Die Rollbewegungen der Maschine vergrößerten sich nun auf 105 Grad nach rechts und links. Der „Stick-pusher" drückte erneut das Steuerhorn nach vorne, doch der Kaptän zog noch kräftiger am Steuerhorn. Mit einer Schräglage von 100 Grad nach rechts und die Flugzeugnase um 25 Grad nach unten gerichtet, schlug die Maschine auf dem Boden auf.

Analyse

Auch wenn die Besatzung ausgeruht den Dienst begonnen hätte, gab es in diesem besonderen Fall Einflüsse, die zum Fatigue (Erschöpfung) der Piloten beitrugen.

Der Kapitän wohnte in Orlando, Florida, und flog am Abend vor dem Einsatz nach Newark. Hier übernachtete er nicht in einem Hotel oder Motel oder Apartment, sondern schlief, zumindest versuchte er es, in der Crew Lounge. Florida und Texas sind als Wohnort sehr beliebt bei Piloten, weil in beiden Staaten keine Einkommensteuer erhoben wird. Die weiten Wege zum Einsatzort werden in Kauf genommen.

Die Copilotin wohnte in Seattle, bei ihren Eltern, und flog mit einem Nachtflug nach Newark, um die Übernachtungskosten zu sparen. Bei einem Jahreseinkommen von 26.000.- USD ist das verständlich. Viel Schlaf erlangte sie bestimmt nicht. Außerdem war sie erkältet und fühlte sich nicht wohl. Der Faktor Fatigue lässt sich somit ziemlich gut erklären.

In den USA brach nach dem Unfall die Diskussion darüber los, ob die Fluggesellschaften die Flugfähigkeit („fit for duty") von Piloten bei Dienstbeginn überprüfen sollten. Ein juristisch heißes Eisen, da hier Haftungsfragen berührt werden.

Nur wenige Monate nach dem Unfall führte die FAA neue Flugdienst- und Ruhezeit-Vorschriften für die amerikanischen Fluggesellschaften ein. Seit dem 01. Januar 2014 sind sie in Kraft. Ein Punkt ist dabei „fit for duty" - es liegt in der Verantwortung der Piloten, ausgeruht (fit for duty) den Dienst anzutreten. Ein Pilot hat außerdem vor jedem Flug zu prüfen, ob er dienstfähig ist, und wenn nein, auf den Flug zu verzichten.

Ein anderer Punkt betrifft das „Commuting", also die Fahrt vom weit entfernten Wohnort zum Einsatzort. Die Fluggesellschaften und die Piloten werden von der FAA aufgefordert, eine entsprechende Vereinbarung über das „commuten" zu erarbeiten.

Aircraft Accident Report NTSB/AAR-10/01
Loss of Control on Approach.
Colgan Air, Flight 3407
Bombardier DHC-8-400
www.ntsb.gov/doclib/reports/2010/aar1001.pdf

FAA Issues Final Rule on Pilot Fatigue
December 21, 2011

FAA Fact Sheet – Pilot Fatigue Rule Comparison
December 21, 2011

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07. Januar 2021

Auf einem Alaska Airlines Flug von Washington, D.C., nach Seattle, sind 14 Passagiere tätlich geworden, haben keine Maske getragen und die Flugbegleiter angegriffen. Allen 14 Personen wurde ein Flugverbot für Alasaka Airlines Flüge erteilt.

04. Januar 2021

Eine American Airlines Boeing B737-800, auf dem Weg von Miami, Florida, nach Puerto Plata, Dominikanische Republik, musste wegen Probleme im Treibstoffsystem nach Miami zurückkehren.

02. Januar 2021

Eine Piper PA-24-250 Comanche, stürzte nahe New Hudson, Michigan, aus unbekannter Ursache ab. Die 3 Personen an Bord wurden tödlich verletzt. Die Maschine war in Canton, Georgia, gestartet. Der Pilot hatte nur eine Sichtflug-Berechtigung, flog aber nach Instrumentenflug-Regeln. Die Sicht am Flugplatz in New Hudson war außerordentlich schlecht.

29. Dezember 2020

Eine UTAir Boeing B737-500, auf dem Weg von Surgut, Russland, nach Krasnodar, Russland, musste nach Tyumen, Russland, ausweichen, da der Höhenmesser und die Geschwindigkeitsanzeige auf der Copiltenseite falsch anzeigten.

28. Dezember 2020

Ein Delta Airlines Airbus A330, auf dem Weg von New York, USA, nach Paris, Frankreich. landete außerplanmäßig in Kaflavik, Island, weil ein Triebwerksproblem aufgetreten war.

26. Dezember 2020

Der Copilot auf einem British Airways Flug von London, England, nach Athen, Griechenland, verlor während des Fluges das Bewusstsein. Die Maschine landete außerplanmäßig in Zürich, Schweiz.

25. Dezember 2020

An Bord eines Air Canada Airbus A320, auf dem Weg von Montreal, Kanada, nach Fort Lauderdale, Florida, geriet das Ladegerät eines Handys in Brand. Die Flugbegleiterin löschte das Feuer.

22. Dezember 2020

Eine Air Canada Boeing B737-800 auf dem Weg von Phoenix, Arizona, nach Montral, Kanada, landete außerplanmäßig in Tucson, Arizona, weil der Hydraulik-Druck am linken Triebwerk abfiel.

21. Dezember 2020

Der Kapitän auf einem Tibet Airlines Flug von Nanjing, China, nach Chengdu, China, wurde bewusstlaos während des Fluges. Der Copilot übernahm die Steuerung und landete sicher in Chengdu. Der Kapitän starb kurz darauf im Krankenhaus.

21. Dezember 2020

Zwei Passagiere auf einem Delta Airlines Flug von New York, LaGuardia, nach Atlanta, Georgia, öffneten während des Rollens die Kabinentür und verließen auf der Notrutsche die Maschine.

18. Dezember 2020

Ein Buddha Air Flug von Kathmandu, Nepal, nach Janakpur, Nepal, landete irrtümlich in Pokhara, Nepal, ca. 250 km entfernt. Während die Piloten dachten, auf dem richtigen Flugplatz gelandet zu sein, bemerkten die Passagiere den Irrtum. Die Passagiere wurden Stunden später direkt nach Janakpir befprdert.

16. Dezember 2020

Ein Alaska Airlines Airbus A320, auf dem Weg von Columbus, Ohio, nach Seattle, Washington, landete außerplanmäßig in Los Angeles, Kalifornien, weil das bordeigene Enteisungs-System und die Cockpit-Anzeigen auf der Co-Piloten Seite ausgefallen waren.

11. Dezember 2020

Ein Mann in Las Vegas sprang über den Flughafenzaun, kletterte auf ein abflugbereites Alaska Airlines Flugzeug und lief auf der Tragfläche umher. Die Polizei nahm den Mann fest. Das Flugzeug wurde auf Schäden untersucht.

09. Dezember 2020

Eine First Air ATR-42 erhielt auf dem Flug nach Pagnirtung, Kanada, Wetterdaten für den Flugplatz Puvirnituq, der deutlich höher liegt. Beim Anflug auf Pagnirtung kam deshalb das Bodenannäherungs-warngerät an. Die Eingabe ist schnell korrigiert worden.

04. Dezember 2020

Eine Japan Airlines Boeing B777, auf dem Weg von Okinawa nach Tokyo, Japan, erlitt während des Steigfluges einen Triebwerksschaden. Die Maschine kehrte nach Okinawa zurück.

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