Update 29. Januar 2020

Im Fall der 2015 abgestürzten Germanwings-Maschine will das Landgericht Essen am 6. Mai die Klagen von Angehörigen auf höheres Schmerzensgeld verhandeln. Dies wurde am Mittwochmorgen (29.01.2020) bekannt. Nach Angaben des Anwalts geht es um die Ansprüche von rund 25 Angehörigen, die von der Deutschen Lufthansa ein höheres Schmerzensgeld erstreiten wollen.

Die Klage richtet sich gegen die Germanwings-Mutter Lufthansa und eine Lufthansa-Flugschule in den USA. Dort wurde der Copilot der Unglücksmaschine trotz einer schweren Depression ausgebildet. Die Ausbildung konnte er dank einer Sondergenehmigung abschließen. Die Kläger werfen der Flugschule und der Lufthansa Versäumnisse vor.

Den Ermittlungen zufolge soll der psychisch kranke Copilot den Germanwings-Airbus am 24. März 2015 absichtlich gegen einen Berg in den französischen Alpen gesteuert haben. Alle 150 Menschen an Bord starben.

Die Fluggesellschaft hatte eigenen Angaben zufolge bereits 10.000 Euro pro Person gezahlt. Den Hinterbliebenen ist das aber zu wenig. Wie ihr Anwalt berichtete, fordern sie weitere 30.000 Euro. Außerdem hatten die Angehörigen für jedes Todesopfer 25.000 Euro sogenanntes vererbbares Schmerzensgeld erhalten. Nun fordern sie weitere 25.000 Euro.

Ein Essener Gerichtssprecher gab an, dass möglicherweise gar kein Anspruch gegen die Flugschule und Lufthansa bestehe. Die medizinische Überwachungspflicht könnte eine staatliche Aufgabe sein.

Update 16. April 2016

Der deutsche Bundestag hat strengere Kontrollen von Berufspiloten beschlossen. Demnach sollen Flugzeugführer künftig unangemeldet auf Medikamente, Alkohol oder andere psychoaktiven Substanzen getestet werden können.

Die Anwaltskanzlei Kreindler & Kreindler (New York) hat beim District Court in Arizona, USA, Klage gegen die Flugschule der Lufthansa in Phoenix, Arizona, eingereicht. Gemäß Klageschrift habe es die zu 100 Prozent im Eigentum der Lufthansa stehende Ausbildungsstätte Airline Training Center Arizona im Jahr 2009 versäumt den bereits bekannten psychischen Problemen von Andreas Lubitz weiter nachzugehen. Damit trage sie eine Mitverantwortung an der Tragödie vom 24. März 2015. 80 Hinterbliebenen-Familien stehen hinter der Klage. Von deutscher Seite werden diese Familien u.a. von den Anwälten Christof Wellens und Elmar Giemulla vertreten.

Update 29. März 2015

In der jetzt aufgekommenen Diskussion, ob die Flugfähigkeit ("fit to fly") eines Piloten vor Dienstbeginn von der Fluggesellschaft überprüft werden sollte, lohnt ein Blick zurück auf den Colgan Air Unfall.

Hier hatte der Flugkapitän in der Nacht vor dem Unfall kaum geschlafen. Die Copilotin war aus Seattle mit dem Nachtflug nach Newark gekommen und heftig erkältet.

Die FAA führte am 01. Januar 2014 neue Flugdienst- und Ruhezeiten-Vorschriften ein. Ein Punkt dabei ist die Dienstfähigkeit, "fit to fly": Es liegt in der Verantwortung des Piloten, vor jedem Flug zu prüfen, ob er dienstfähig ist, und wenn nicht, auf den Flug zu verzichten.

Die Flugfähigkeit vor Dienstbeginn von der Fluggesellschaft prüfen zu lassen, ist ein juristisch heißes Eisen, da hier Haftungsfragen berührt werden.

 

Update 26. März 2015

Der französiche Staatsanwalt teilte um 12.38 Uhr mit, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit der Copilot das Flugzeug bewusst abstürzen ließ. Die Daten auf dem Cockpit Voice Recorder weisen auf einen Selbstmord hin.

Ein Germanwings Airbus A320-211 stürzte am 24. März 2015 über den französischen Seealpen, in der Nähe des Ortes Barcelonette ab. An Bord befanden sich 144 Passagiere und 6 Besatzungsmitglieder. Es muss davon ausgegangen werden, dass alle Personen an Bord tödlich verunglückten.

Der Airbus startete um 10.01 Uhr Ortszeit in Barcelona, erreichte gegen 10.45 Uhr die Reiseflughöhe von 38.000 Fuß (ca. 11.500 m) und begann um 10.46 Uhr einen Sinkflug. In einer Flughöhe von 6.000 Fuß (ca. 2.000 m) endete der Radarkontakt um 10.53 Uhr (Angaben laut Germanwings). Die Piloten sollen keinen Notruf abgesetzt haben, sagte ein Mitglied der französischen DGAC. Allerdings hätten die Fluglotsen von der Streckenkontrolle in Marseille Notmaßnahmen ergriffen, als sie bemerkten, dass die Maschine die Mindestsicherheitshöhe unterschritt

Flightradar24 und Flightaware, die ihre Daten auf das ADS-B stützen, geben andere Zeiten an: Abflug Barcelona 10.00 Uhr, Erreichen der Reiseflughöhe (38.000 Fuß) um 10.27 Uhr, Beginn des Sinkfluges um 10.31 Uhr. Letzter Kontakt um 10.41 Uhr, bei einer Flughöhe von 6.800 Fuß.

Für die Zeit-Differenz gibt es bisher keine Erklärung.

Nach Angaben der Französischen Behörden fand um 10.30 Uhr der letzte Funkkontakt zwischen der Maschine und den Fluglotsen statt.

Der Absturzort liegt ca. 1.500 m hoch, in unwegsamen Gelände. Die umgebenden Berge ragen bis 2.500 m hoch.

Hier der von Flightradar24 aufgezeichnete Flugweg:

 

 

top

Accidents & Incidents

zum Jahr > 2019  > 2018  > 2017  > 2016  > 2015  > 2014  > 2013  > 2012  > 2011  > 2010

07. Januar 2021

Auf einem Alaska Airlines Flug von Washington, D.C., nach Seattle, sind 14 Passagiere tätlich geworden, haben keine Maske getragen und die Flugbegleiter angegriffen. Allen 14 Personen wurde ein Flugverbot für Alasaka Airlines Flüge erteilt.

04. Januar 2021

Eine American Airlines Boeing B737-800, auf dem Weg von Miami, Florida, nach Puerto Plata, Dominikanische Republik, musste wegen Probleme im Treibstoffsystem nach Miami zurückkehren.

02. Januar 2021

Eine Piper PA-24-250 Comanche, stürzte nahe New Hudson, Michigan, aus unbekannter Ursache ab. Die 3 Personen an Bord wurden tödlich verletzt. Die Maschine war in Canton, Georgia, gestartet. Der Pilot hatte nur eine Sichtflug-Berechtigung, flog aber nach Instrumentenflug-Regeln. Die Sicht am Flugplatz in New Hudson war außerordentlich schlecht.

29. Dezember 2020

Eine UTAir Boeing B737-500, auf dem Weg von Surgut, Russland, nach Krasnodar, Russland, musste nach Tyumen, Russland, ausweichen, da der Höhenmesser und die Geschwindigkeitsanzeige auf der Copiltenseite falsch anzeigten.

28. Dezember 2020

Ein Delta Airlines Airbus A330, auf dem Weg von New York, USA, nach Paris, Frankreich. landete außerplanmäßig in Kaflavik, Island, weil ein Triebwerksproblem aufgetreten war.

26. Dezember 2020

Der Copilot auf einem British Airways Flug von London, England, nach Athen, Griechenland, verlor während des Fluges das Bewusstsein. Die Maschine landete außerplanmäßig in Zürich, Schweiz.

25. Dezember 2020

An Bord eines Air Canada Airbus A320, auf dem Weg von Montreal, Kanada, nach Fort Lauderdale, Florida, geriet das Ladegerät eines Handys in Brand. Die Flugbegleiterin löschte das Feuer.

22. Dezember 2020

Eine Air Canada Boeing B737-800 auf dem Weg von Phoenix, Arizona, nach Montral, Kanada, landete außerplanmäßig in Tucson, Arizona, weil der Hydraulik-Druck am linken Triebwerk abfiel.

21. Dezember 2020

Der Kapitän auf einem Tibet Airlines Flug von Nanjing, China, nach Chengdu, China, wurde bewusstlaos während des Fluges. Der Copilot übernahm die Steuerung und landete sicher in Chengdu. Der Kapitän starb kurz darauf im Krankenhaus.

21. Dezember 2020

Zwei Passagiere auf einem Delta Airlines Flug von New York, LaGuardia, nach Atlanta, Georgia, öffneten während des Rollens die Kabinentür und verließen auf der Notrutsche die Maschine.

18. Dezember 2020

Ein Buddha Air Flug von Kathmandu, Nepal, nach Janakpur, Nepal, landete irrtümlich in Pokhara, Nepal, ca. 250 km entfernt. Während die Piloten dachten, auf dem richtigen Flugplatz gelandet zu sein, bemerkten die Passagiere den Irrtum. Die Passagiere wurden Stunden später direkt nach Janakpir befprdert.

16. Dezember 2020

Ein Alaska Airlines Airbus A320, auf dem Weg von Columbus, Ohio, nach Seattle, Washington, landete außerplanmäßig in Los Angeles, Kalifornien, weil das bordeigene Enteisungs-System und die Cockpit-Anzeigen auf der Co-Piloten Seite ausgefallen waren.

11. Dezember 2020

Ein Mann in Las Vegas sprang über den Flughafenzaun, kletterte auf ein abflugbereites Alaska Airlines Flugzeug und lief auf der Tragfläche umher. Die Polizei nahm den Mann fest. Das Flugzeug wurde auf Schäden untersucht.

09. Dezember 2020

Eine First Air ATR-42 erhielt auf dem Flug nach Pagnirtung, Kanada, Wetterdaten für den Flugplatz Puvirnituq, der deutlich höher liegt. Beim Anflug auf Pagnirtung kam deshalb das Bodenannäherungs-warngerät an. Die Eingabe ist schnell korrigiert worden.

04. Dezember 2020

Eine Japan Airlines Boeing B777, auf dem Weg von Okinawa nach Tokyo, Japan, erlitt während des Steigfluges einen Triebwerksschaden. Die Maschine kehrte nach Okinawa zurück.

Weiterlesen ...